Mal eben rüber gemacht – Vier Tage Chorprobenwochenende in Weigmannsdorf / Erzgebirge
Ein Feiertag und die mühevolle Planung durch unseren Vorstand, Oliver Paul, (seiner Frau sei Dank) machten es möglich, das Chorprobenwochenende des Liederkranzes Ruppertshofen auf vier Tage auszuweiten. In der Nähe von Freiberg (Sachsen) wurde im Hotel – Restaurant Gasthof Weigmannsdorf Quartier bezogen. Dank persönlicher Kontakte zweier Chormitglieder zu Einheimischen war ein sehr buntes Programm mit vielen persönlichen Kontakten möglich.
Gleich nach der Ankunft machten wir eine Grubenführung in dem Besucherbergwerk Freiberg. Mit Gummistiefeln, Overall, Helm und Grubenlampe ging es in einige der vielen Gänge, in denen zu aktiven Zeiten vor allem Silber neben Bleiglanz, Zinkblende, Arsenkies, Schwefelkies und anderen Erzen abgebaut wurde. Heute wird das Bergwerk nur noch für Forschungszwecke der Bergbauakademie genutzt. Nach langen Wanderungen unter Tage bildete ein zünftiges Bergmannsvesper in einem eigens dafür eingerichteten Seitengang einen gelungenen Abschluss.
Der Abend war nun zur freien Verfügung, die schöne Altstadt Freibergs zu erkunden.
Am Freitag wurde vornehmlich das Liedgut für die Jahresfeier 2013 geprobt. Doch davor gab es eine relativ spontan organisierte Führung in die Abläufe der Landwirtschaft der ehemaligen LPG und heutigen Agrargenossenschaft vor Ort mit vornehmlich Milchviehhaltung. Vielen Dank an Erwin Walter und Betriebsleiter Roland Martin. Die Besichtigungen und Erläuterungen ermöglichten weitreichende Einblicke in die Geschichte und die daraus resultierenden Veränderungen. Nach der Wende wurde alles umstrukturiert, neu verteilt, modernisiert und zu einer hocheffizienten Produktionsstätte ausgebaut. Über die Grenzen der Republik hinaus gilt die hiesige Milch als besonders hochwertig, sodass sogar amerikanische Juden die Milchprodukte als koscher erachten und diese für sich bestellen.
Ein großer Teil der Sänger ließ sich abends selbst besingen: die bekannte Freiberger a-capella Gruppe „Die Noten-Dealer“ gab ein Konzert vor ausverkauftem Hause und sorgte für tolle Unterhaltung. Anschließend luden sie noch zu einer „after-show party“ ein, die zu vorgerückter Stunde sehr persönliche Bekanntschaften möglich machte und über eine mögliche Konzertidee in unserer Nähe nachgedacht wurde…
Am Samstag gingen die Proben weiter und unser Chorleiter, Eduard Wacker, bereitete nicht nur die Lieder für die Jahresfeier vor, sondern auch für ein Abendkonzert mit dem gemischten Chor aus Lichtenberg und einem Bläserensemble aus der Umgebung.
Der Konzertabend bei prima Stimmung mit anspruchsvoller Musik und netten Gesprächen bis tief in die Nacht bildete einen schönen Abschluss unserer Probenzeit in dieser so aufgeschlossenen und freundlichen Gemeinde.
Nach dem Frühstück fuhr uns der Bus am Sonntagmorgen noch nach Dresden, wo wir einen spannenden Einblick in die Stadtgeschichte bekommen konnten. Die gesamte Altstadt und auch die umliegenden Stadtviertel wurden uns sehr eindrücklich vorgestellt. Für viele ein ganz neuer Eindruck von dieser Stadt, wenn man hört und sieht, welche Persönlichkeit mit wie viel Geld (aus welchem Grund auch immer) an welchem Ort welches Schlössle, welche Villa oder welche Fabrik errichtet hat, die heute das Bild und das Leben der Stadt prägen. Ein schönes Stück Deutschland haben wir gesehen, sehr nette Menschen kennengelernt und viel geprobt trotz wenig Schlaf…
Bleibt nur noch vertiefend das Liedgut zu proben, damit die Jahresfeier 2013 wie immer ein Erfolg werden möge. Dabei soll es über den Osten noch hinaus bis in den Orient gehen…
Markus Josewski